PROJEKT:
Spielplatz Zwiebelberg,
Wengertsberg 11,
71549 Auenwald

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Der Zwiebelberg ist ein bekanntes Ausflugsziel für Familien im Rems-Murr-Kreis mit großem Abenteuerspielplatz und viel genutzter Grillstelle. Die alte Zwiebelberg-Spielanlage war in die Jahre gekommen und sollte erneuert werden. Im Fokus der Sanierung stand die Weiterentwicklung des Spiel- und Erholungswertes um einen barrierefreien Zugang und neue waldpädagogische Angebote. Gewünscht war eine großzügig gestaltete Spielanlage in Form eines Forts – es entstand das „Fort Laramie“, in Anlehnung an eine im 18. Jahrhundert in Wyoming in den USA entstandene Befestigungsanlage aus geschlagenen Pappeln, die zu einer Palisadenwand verbunden wurden.

Die Herausforderung bei der Planung dieser großen Spielanlage lag einerseits im abschüssigen Gelände und andererseits darin, die Fort-Anlage mit viel Spielwert zu füllen. Charakteristisch für ein Fort ist eine „Kastenform“ mit hohen geschlossenen Wänden und interessante Spielanlagen sind hingegeben meist offen gehalten und von allen Seiten ringsum mit verschiedenen Anbaugeräten versehen.

Es entstand ein Spiel-Fort über 15 x 25 Meter groß mit 5 Türmen, verschiedenen Netzaufstiegen, Rutsche, Kletterwänden, Brücken und 2,5 m – hohen Zaunelementen zwischen Metallpfosten. Mittig in der Anlage steht eine Schaukel und im barrierefreien Inklusionsbereich eine breite Hangrutsche und ein Sandspieltisch, der mit einem Rollstuhl unterfahren werden kann.

Der Geländeschnitt wurde in unser CAD-Programm übertragen und aufgrund des abfallenden Geländes und der Orientierung der Anlage an die bestehenden Wegeführung mussten wir in gekippten und geneigten Ebenen arbeiten.

Wenn man sich zu Fuß dem Abenteuerspielplatz nähert, sieht man schon von Weitem die imposante Fort-Laremie-Anlage. Die Eingangsseite mit großem Torbogen ist 15 Meter lang und besteht aus 3 Türmen mit Podesthöhe 2 Meter, die über feste Wehrgang-Brücken miteinander verbunden sind. Diese 3 Türme stehen in 1 Flucht. Von außen können die Kinder über Kletterwände auf die Türme klettern. Auf der Innenseite sind ein Schrägnetz und ein Sprossenaufstieg aus Aufgang montiert. Aus einem der beiden Wehrgänge können sie über eine Rutsche oder eine Feuerwehrstange nach unten sausen. Der Eckturm am Fußweg in den Spielplatz bietet als Aussichtsturm einen schönen Blick über die Streuobstwiesen hinunter in den Ort. Dieser Eckturm ist 1-seitig außer Winkel gefertigt und die 2 dem Hügel entlang nach oben führenden Türme sind entsprechend der bestehenden Wegeführung nicht im rechten Winkel zur Frontseite angeordnet, sondern um knapp 15 ° nach außen versetzt. Vom Aussichtsturm führt ein Netzsteg zum ersten Hügelturm mit Pyramidendach und einem Netztrichter- sowie einem Schlaufenseilaufstieg. Über einen Kettensteg können die Kinder den obersten Turm mit Pyramidendach erreichen, in den 1-seitig ein vertikales Kletternetz und 1-seitig parallel zur Wandverkleidung ein schiefe Ebene mit überhöhten Trittleisten und Halteseil angebracht ist. Die Türme sind der schrägen Hanglage perfekt angepasst, die Brückenverbindungen berücksichtigen diese Höhenversätze und die Türme haben unterschiedliche Pfostenlängen.

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Die gesamte Spielanlage ist mit formschönen Nut- und Federbohlen im Blockhausprofil vertikal verkleidet, was den Charakter der Original-Wände aus Palisaden im einstigen Fort Laremie in den USA nachbildet. Dabei sind die Wände immer unten schräg dem Geländeverlauf angepasst.

Im Anschluss an die schiefe Ebene und auf der gegenüberliegenden Fort- Seite wurden 15 große Wandelemente in einer umlaufenden Rahmenkonstruktionen vorgefertigt, zur Montage an die einbetonierten feuerverzinkten Stahlpfosten mit angeschweißten Laschen. Diese waren 2,5 Meter hoch und sehr schwer. Alle Elemente waren vorgebohrt und nummeriert, sodass das Montageteam eines nach dem anderen mit dem Radlader an die Verwendungsstelle bringen und dort direkt festschrauben konnten.

Der große Aufwand für eine derartige Konstruktion wie dem Fort Laremie liegt in der detaillierten CAD-Planung am Computer. Hier müssen alle Höhenversätze, alle Winkel und Neigungen perfekt übernommen und die Geräte in ihren Maßen darauf angepasst werden. Diese Arbeit ist uns mit Bravour gelungen. Wir verstehen unser Handwerk, achten im Vorfeld auf möglichst alle Details und konnten so gewährleisten, dass der Aufbau vor Ort reibungslos und ohne Korrekturen vonstattenging. Denn Änderungsarbeiten auf der Baustelle, in matschigem und unebenem Untergrund, bei womöglich schlechter Witterung und mit Akku-Handwerkzeugen sind unverhältnismäßig zeitintensiv und für die Monteure mitunter sehr anstrengend. Dies gilt es immer zu vermeiden. Außerdem achten wir darauf, dass auch so große Anlagen wie das „Fort Laremie“ in der Produktionshalle vormontiert und hier alle nötigen Einpassungsarbeiten stattfinden. Dann wird das Spielgerät in verladbare und transportierbare Module zerlegt und auf der Baustelle wie ein Bausatz installiert.

Bei der optischen Gestaltung war dem Bauherrn wichtig, dass auf jegliche Farbakzente verzichtet wird. Aus diesem Grund haben wir alle Seile aus hanffarbigem Herkules-Tau und alle Klettergriffen in Farbe Grau verbaut, passend zum mit der Zeit vergrauendem Holz.
Im großzügigen Innenbereich der Spielanlage haben wir eine Doppelschaukel mit langlebiger Metalltraverse installiert. Ferner wurde dieser Bereich mit einer Sitzgelegenheit und neuen Bäumen ansprechend angelegt.

Oberhalb der Fort-Spielanlage befindet sich der barrierefreie Spielbereich mit einem großen Sandkasten, in den wir einen Sandspieltisch eingebaut haben, der in seiner Höhe und Ausführung vorrangig für Rollstuhlfahrer gedacht ist. Er ist von 3 Seiten mit Sand umgeben und einseitig mit befestigter Fläche, sodass der Rollstuhl unter das Podest gefahren oder geschoben werden kann.

Für die gegenüberliegende Hangseite haben wir eine breite Hangrutsche aus Edelstahl geliefert, die der Garten- und Landschaftsbaubetrieb im Zuge der neuen Geländemodellierung und Bepflanzung an dieser Stelle eingebaut hat.

Neben der Errichtung der Spielgeräte waren umfangreiche Garten- und Landschaftsbauarbeiten zu erbringen und die Kinder warteten längere Zeit sehnlichst darauf, die Geräte bespielen zu dürfen. Bei allerbestem Spielplatzwetter wurde im Rahmen einer großen Einweihungsfeier der neue Zwiebelberg-Abenteuerspielplatz schließlich an die Kinder übergeben, die es sich nicht nehmen ließen, die Fort-Anlage sofort zu erklimmen und alle Spielmöglichkeiten auszuprobieren.

Ihre Ansprech­partner

Eva-Maria Heinzmann-Kolmbach

Geschäftsführerin

Eduard Kolmbach

Geschäftsführer